Gehirntumor

Gehirntumor
Ge|hịrn|tu|mor 〈m. 23; Med.〉 = Gehirngeschwulst

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Ge|hịrn|tu|mor, der:
Hirntumor.

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Gehirntumor,
 
Hirntumor, Gehirngeschwulst, Hirngeschwulst, Tumor cerebri, vom Gehirn oder den Hirnhäuten ausgehendes krankhaftes Zellwachstum innerhalb der Schädelhöhle. Außerdem kann ein Gehirntumor als Metastase bei Geschwülsten außerhalb des Gehirns auftreten.
 
Gehirntumore sind aufgrund der Raumverdrängung im Schädelinnern stets bedrohlich, auch wenn es sich um eine gutartige Form mit langsamem Wachstum handelt. Sie können nach ihrer Lokalisation und nach ihrer Zellstruktur unterschieden werden. Die Klassifikation der Gehirntumore ist jedoch nicht einheitlich. Unterschieden werden z. B. Astrozytom, Ependymom, Medulloblastom, Meningeom, Sarkom, Neurinom, malignes Lymphom und Metastase. Astrozytome werden nach ihrer Zellteilungsrate und damit nach ihrer Malignität in die Grade I (langsames Wachstum, gute Prognose), bis IV (schnelles Wachstum, schlechte Prognose) eingeteilt. Gehirntumore erzeugen, je nach Wachstumsgeschwindigkeit und Lokalisation unterschiedlich schnell Allgemeinsymptome infolge Raumforderung, z. B. Kopfschmerzen und psychische Störungen, Reizbarkeit, Gedächtnisschwäche. Ferner erzeugen Gehirntumore Lokalsymptome, die mit ihrem nicht selten typischen Sitz zusammenhängen, z. B. epileptische Anfälle oder Lähmungen bei Großhirntumoren im Bereich der Bewegungsregion. Zur Entstehung der Gehirntumore wird heute ein Zusammentreffen allgemeiner und lokaler Faktoren angenommen. Hierauf weist die Bindung bestimmter Gehirntumorarten an unterschiedlichen Altersklassen hin. Diese ist teilweise so eng, dass sich einzelne Gehirntumorarten und Altersgruppen ausschließen. Da viele Gehirntumore mit großer Regelmäßigkeit in ganz bestimmten Regionen des Gehirns entstehen, wird ein lokaler Faktor angenommen. Für einige wenige Gehirntumore wurde eine Erblichkeit nachgewiesen. Äußere Einflüsse haben für das Auftreten von Gehirntumoren keine nachweisbare Bedeutung.
 
Die Diagnose wird bei entsprechender Vorgeschichte und neurologischem Befund mithilfe von bildgebender Diagnostik gesichert, insbesondere durch die Computer- und Kernspintomographie des Gehirns. Die Prognose der Gehirntumore ist je nach Lokalisation und Wachstumsgeschwindigkeit unterschiedlich. So haben die Meningeome z. B. wegen ihres langsamen Wachstums und ihrer häufig oberflächlichen Lokalisation im Bereich der Hirnhäute meist eine gute, die Glioblastome wegen ihres schnellen Wachstums innerhalb der Großhirnhälfte meist eine schlechte Prognose.
 
Die Behandlung erfolgt überwiegend operativ, sofern das von der Lokalisation her möglich ist. Einige Gehirntumore sprechen auch auf eine Strahlenbehandlung an. Die Behandlungsversuche mit tumorwachstumshemmenden Arzneimitteln haben insgesamt bisher enttäuscht. In Einzelfällen wird jedoch nach operativer Behandlung und Strahlentherapie zusätzlich eine zytostatische Behandlung, z. B. mit Carmustin, durchgeführt. Schwere Nebenwirkungen, insbesondere die Schädigung des Knochenmarks, begrenzen jedoch den Einsatz dieser Mittel.
 
 
K. J. Zülch: Brain tumors. Their biology and pathology (Berlin 31986);
 
Therapy of malignant brain tumors, hg. v. K. Jellinger (Wien 1987);
 
Neurologie in Praxis u. Klinik, hg. v. H. C. Hopf, Bd. 2 (21992).

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Ge|hịrn|tu|mor, der: Hirntumor.

Universal-Lexikon. 2012.

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